Norwegen-Expedition 2009: Eidfjord

Von Sogndal geht es wieder Richtung Süden, Ziel ist an diesem Tag die kleine Ortschaft Eidfjord, wo wir zwei Tage bleiben wollen. Die Gemeinde mit seinen etwa 900 Einwohnern liegt am Eidfjord, dem östlichen Arm des großen Hardangerfjords. Schon der Weg von Sogndal über Lærdal hat Beeindruckendes zu bieten: Wir durchfahren den Lærdalstunnel, den mit 24,5 Kilometern längsten Straßentunnel der Welt. Im Tunnel gibt es drei große, farbige beleuchtete Hallen, in denen man bei Bedarf (oder nur zum Spaß) anhalten und sich von der Tunnelfahrt erholen kann.

Nicht weniger beeindruckend ist dann aber der Eidfjord selbst: Auf beiden Seiten des Ufers geht es steil nach oben, bis zu 1600 Meter hoch sind die Berge, die den Fjord umgeben. An beiden Tagen ist es bewölkt, manchmal regnet es, so dass die Berge in der Wolkendecke verschwinden.

Als Unterkunft haben wir uns ein Haus direkt am Fjord ausgesucht, im Eidfjord Hyttegrend, ein paar Kilometer außerhalb der Ortschaft. Auch wenn es von außen nicht unbedingt danach ausgesehen hat, sind die Hütten innen ganz in Ordnung, wenn auch nicht so gemütlich wie die in Sognedal. Mit Bettwäsche zahlen wir zu fünft etwa 1000 NOK (ungefähr 110€) pro Nacht.

Am nächsten Tag fahren wir zum Hardangervidda Natursenter in Øvre Eidfjord, allerdings nicht um uns über Natur und Ökologie Südnorwegens zu informieren. Vielmehr interessieren wir uns für norwegische Kultur im kulinarischen Sinne. Unser zweiter Reiseführer (Norwegen Süd/Mitte: Der Reiseführer mit dem hohen Gebrauchswert) empfiehlt dafür das Restaurant, das zum Natursenter gehört und wir können uns dieser Empfehlung nur anschließen: Leckeres Essen zu relativ günstigen Preisen.

Nach dem Mittagessen schauen wir noch kurz beim Vøringsfossen vorbei, einem weiteren beliebten Wasserfall ganz in der Nähe. Den Rest des Tages verbringen wir auf dem Fjord: Beim Eidfjord Fjell & Fjord Hotel mieten wir uns dazu ein kleines Boot mit Außenbordmotor, bekommen eine fachkundige Einweisung vom Koch des Hotels und schippern vier Stunden lang kreuz und quer im Eid- und Simadalsfjord von einem Ufer zum andern. Unsere Angelversuche sind leider zum Scheitern verurteilt und enden mit dem Verlust der Angelschnur. Vielleicht hätten wir doch mehr als 4€ für die Angel ausgeben sollen. Auf dem Weg von Eidfjord zu unserer Hütte sind wir dann ziemlich überrascht, als in einiger Entfernung ein kleine Gruppe Delphine auftaucht, allerdings ist unsere Nussschale viel zu langsam um näher ranzukommen. Zum Schluss fahren wir mit voller Fahrt zurück zum Hafen, denn das schlechte Wetter wird noch schlechter und es beginnt immer stärker zu regen. Trotz des Wetters wars eine sehr spaßige Angelegenheit und eine günstige noch dazu: 300 NOK (ca. 33€, zzgl. Volltanken für etwa 10€) für vier Stunden Bootfahren, also etwa einer Runde Bier in einer norwegischen Kneipe.

Als wir am nächsten Morgen Richtung Eidfjord fahren ist von dem kleinen Ort nicht viel zu sehen: Das britische Kreuzfahrtschiff MS Arcadia hat im Hafen angelegt und das reicht aus, um die paar Häuser dahinter zu verstecken. Einen Eindruck davon vermittelt auch dieses Bild aus der englischen Wikipedia, das am selben Tag aufgenommen wurde. Noch bevor etwa 2000 englische Rentner das Schiff verlassen, können wir im Café im Ort frühstücken: Waffeln mit Erdbeermarmelade, sehr norwegisch, sehr lecker! Nach dem Frühstück machen wir noch ein Führung im Sima Kraftwerk mit: Zuerst ein Propagandafilm über den Bau des Wasserkraftwerks, dann geht es mit dem Bus 700 Meter in den Berg hinein, wo die Turbinenhalle in den Fels gesprengt wurde. Imposante Ausmaße, aber außer dem obersten Teil der vier Generatoren gibt es nicht viel zu sehen.

An diesem Tag geht es weiter Richtung Bergen. Auf dem Weg dorthin kommen wir noch am Steinsdalsfossen vorbei, bei dem ein Weg an der Felswand entlang hinter den Wasserfall führt.

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