Costa Rica: Ostional

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Nach zwei Strandtagen in Brasilito wollten wir weiter in den Süden von Nicoya, um irgendwo anders noch einen Tag am Strand zu verbringen. Als Tagesziel hatten wir uns Ostional oder Nosara ausgesucht, also gar nicht so weit weg (ca. 100 Kilometer). Um die Fahrt ein wenig spannend zu machen sind wir den möglichst direkten Weg über die „Straßen“ parallel zur Pazifikküste gefahren. Nach einem kurzen Stopp im „Surferparadies“ Tamarindo ging es den Rest der Strecke fast ausschließlich über Schotterpisten. Brücken gibt es nur da, wo es unbedingt notwendig ist, durch mehrere große und kleine Flüsse muss man mit dem Auto durch. Hat Spaß gemacht! Allerdings waren wir uns nicht sicher, ob es in Nosara eine Tankstelle gibt, was uns zu dem Abstecher nach Paraíso veranlasst hat (siehe Track am Ende des Artikels). Die Tankstelle dort ist eine verfallene Garage aus der der freundliche Tankwart Benzin in Plastikflaschen verkauft. Wir sind dann doch ohne zu tanken weiter nach Ostional, so knapp waren unsere Spritreserven ja noch nicht. Dort konnte uns dann auch jemand sagen, dass es eine Tankstelle in Nosara gibt, dass die auch Benzin hat und geöffnet ist (alles nicht selbstverständlich). Vermutlich hab ich an dem Tag beschlossen, dass ich alle gefundenen Tankstellen der restlichen Reise bei OpenStreetMap eintragen werde.

In Ostional waren wir überrascht, dass es fast keine freien Zimmer mehr gab. Wir haben noch ein sehr schönes Zimmer in den Cabinas Ostional bekommen. Die Erklärung für die ausgebuchten Zimmer war dann auch schnell gefunden: In der Nacht wurde die erste große „Arribada“ erwartet, also die Ankunft von tausenden Schildkröten, die am Strand ihre Eier ablegen. Wegen diesen Oliv-Bastard-Schildkröten ist das Gebiet, insbesondere der Strand, ein Nationalpark, das Refugio de Vida Silvestre Ostional. Der Strand wird nachts bewacht und man darf bis 5 Uhr morgens nur mit einem Führer an den Strand. Einen Schildkröten-Führer zu finden war kein Problem, die treffen sich ab Einbruch der Dunkelheit bei einem kleinen Info-Häuschen an der Hauptstraße (ca. 100 Meter südlich der Cabinas Ostional).

Am Anfang unserer abendlichen Tour (ab ca. 19 Uhr) haben wir nur vereinzelt ein paar Schildkröten gesehen. Das wurden dann aber sehr schnell sehr viel mehr. Fotografieren war leider nicht möglich, weil wegen der Schildkröten kein Blitz erlaubt war. Sogar normale Taschenlampen mussten mit roter Folie abgedeckt werden, denn das rote Licht scheint die Schildkröten nicht zu stören. Weil die Schildkröten mit ihrem Nestbau den kompletten Strand umgraben, werden auch immer wieder vorhandene Nester zerstört. Der Geruch am Strand ist also nicht ganz angenehm, aber dieses Erlebnis ist es auf jeden Fall wert.

Wir waren dann nach der Tour noch Essen im „Soda“, da gibts einfache, leckere Gerichte. Am nächsten Tag sind wir zum ersten Mal in dem Urlaub wirklich früh aufgestanden, um halb sechs waren wir zurück am Strand. Kurz vorm Sonnenaufgang waren noch unglaublich viele Schildkröten am Buddeln. Einige waren wieder auf dem Weg zurück ins Meer, andere sind erst morgens an Land gegangen. Einige frisch geschlüpfte Babyschildkröten waren auch unterwegs. Das ganze war so beeindruckend, dass wir doch länger in Ostional blieben und auch an den nächsten beiden Tagen früh morgens an den Strand sind. So wurden die Oliv-Bastard-Schildkröten wohl zum am häufigsten fotografierten Tier unserer Costa Rica Reise.

Den Rest des Tages haben wir an den Stränden von Nosara verbracht, ein ruhiger kleiner Ort mit mehreren Hotels an zwei traumhaften Stränden (Playa Pelada und Playa Guiones). Die Croissants im Café de Paris sind übrigens lecker, ebenso der gegrillte Fisch in der Olgas Bar & Restaurant direkt am Playa Pelada.

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